Top Ten Platz für Supertag,
Top Ten für Wetter,
Top Ten für Wanderung,
Top Ten für Stellplatz in Punkte Ruhe und
Top Ten für Stellplatz in punkto Aussicht.
Irgendwie haben wir uns auf dem Platz gestern nicht wohl gefühlt. Manchmal weiß man einfach nicht warum. Es war nicht nur, dass Bäume den Seeblick versperrt haben.
Wir können es nicht sagen. War es der(einzige) Nachbar, der seinen Generator bis 10 hat laufen lassen? Oder der Schießplatz hinter uns? Aber da war niemand, der geschossen hat. Keine Ahnung. Jedenfalls geht er nicht in die Top Ten ein.

An unserem Mitternachtssonnen – Platz haben wir mit Leuten gesprochen, die meinten, die Straße von Tromsø nach Alta sei die beste ihres bisherigen Urlaubs gewesen. Die Erwartungen an den heutigen Tag waren also hoch. Wetter passt.
Die Straße am Storfjord ist von Anfang an ein Traum. Gegenüber ein Gletscher am anderen, anfangs noch oben in Wolken gehüllt.
Als wir anhalten um zu überlegen, wohin Yannick uns routen soll, sieht Gerd eine Wandertafel. Ojeh. „Sollen wir oder sollen wir nicht?“ „ok, wenigstens ein Stück, die Aussicht auf den Fjord ist auch von oben nicht so übel“.
Los geht’s! Meine Uhr sagt Meereshöhe -9 m. Brauchen wir einen Schnorchel?

Der Bollmannweg oder Russenweg wurde von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern im Auftrag Hitlers gegen Ende des 2. Weltkriegs gebaut, um von oben im Blick zu haben, wenn die Russen kommen. Der Anlass, diesen Weg zu bauen ist also ein schrecklicher. Wie er zustande kam auch. Aber er schmiegt sich am Berg entlang, nicht zu steil, gut zu gehen.

Kleine Turnübung ist auch dabei.
Die Wolken verziehen sich, die Panoramen zwingen zu etlichen Zwangspausen.


Zwischendurch sehen wir zwar keine Tiere, aber haufenweise (im wahrsten Sinne des Wortes) Elchkacke. Leider will uns der Elch nicht sehen, ganz im Gegenteil zu uns. Mist!



Wieder unten stellen wir fest, dass es schon halb fünf ist.

Wir haben noch kein „Mittag“ gegessen, hatten nur einen Müsliriegel dabei und jetzt entsprechend Hunger. Der weitere Fahrweg ist so fantastisch, dass wir spontan beschließen, schon hier am Fjord einen Übernachtungsplatz zu suchen. Quasi jeder Parkplatz, der an der linken Straßenseite liegt, würde in Frage kommen. Traumpanorama und wir wissen, dass nachts hier keiner mehr unterwegs ist. Trotz Helligkeit. Auch die Touris müssen schlafen.
Weil wir uns nicht entscheiden können „komm, den nächsten schauen wir auch noch an“ „der ist auch schön“ “ vielleicht finden wir einen NOCH schöneren“, sind wir fast am Ende des Fjords. Hier schneidet ein 6 km Tunnel die Landzunge ab.
Neben dem Tunnel geht noch ca 3 km die
„alte“ Straße Richtung „land’s end“. Sackgasse! Genau vor der Absperrung ist doch tatsächlich ein Parkplatz.
Wir sind begeistert!
Jetzt stehen wir am Straßenrand einer Straße, die keine mehr ist. Unter mir rauscht der Fjord. Vor mir fahren im Halbstundentakt kleine Fährschiffe vorbei.
Ein bisschen Jammern muss ich noch, denn alles Schöne hat einen Haken:
hier gibt’s um Mitternacht keine Sonne, weil Berge im Weg sind.
Und man kann keine schönen Fotos machen, weil die Sonne von vorne kommt.
Und: heute Nacht hat Gerd den besseren Blick aus seinem Bett – Fenster. Naja, ich gönne es ihm, schließlich hatte ich den Mitternachtssonnen – Blick auf meiner Seite.
Wie meinte Gerd gerade beim Kaffee? „uns geht es ganz schön gut“ Und damit hat er recht!

Gerd wird mit Photo pills noch raus kriegen, hinter welchem Berg die Sonne verschwindet.

Strecke | 373 km, von Overbygd (Ravatnet) bis neben dem 6 km Tunnel am Lyngengebirge …. Am Lyngenfjord, Skivahollet. |
Wetter | morgens viel Sonne, paar Wolken, später wolkenlos. Kein Regen. |
Temperatur | morgens im Womo 13°C, außen 15°C, tagsüber knapp 20°C in der Sonne. Im Windschatten kann man gut draußen sitzen. |
Mücken | beim wandern n paar, aber dank Bushman beherrschbar. |
Übernachtung | Am Lyngenfjord. Premium, wenn die Berge nicht wären, hätten wir auch noch Mitternachtssonne, nicht auszuhalten. 69.591689, 20.419586 |
Tiere | Elchkacke am Weg ohne Elch. |