Was ist denn das für ein hässlicher Zacken?

Nach 4 Tagen hier fällt uns die morgentliche Tourenplanung schwer. Man startet ja immer mit den Top Touren. Die sind jetzt abgehakt.

Dann muss man das Wetter einbeziehen, oben ist es immer noch weiß. Da fallen die ganz hohen Routen auch weg. Und außerdem haben wir bei unserer Val Venegia Tour schon genug gefroren.

Und ganz „nebenbei“: frühstücken ist auch wichtig. 

Heute ist die „Alpe Lusia und ihre Almen“ dran. Gerd: „Die Tour können wir mit einer anderen gut kombinieren“ und „statt mit dem Auto zum Startpunkt zu fahren, radeln wir dorthin (8 km, 600 Hm)“ 

„Ok, aber dann sparen wir uns wenigstens 350 Hm durch einen kleinen Lift“. Mit unserer Guest-Card können wir jeden Tag einen anderen Lift benutzen. Sehr komfortabel. 

Durch die exzessive Planung kommen wir recht spät los (halb elf Uhr). Und – planen hin oder her – der Weg ist gesperrt. Nun wissen wir auch, warum die Tour zwar auf der Touri-Info – MTB – Karte ist, aber online nicht zu finden war. 

„Again what learned“: was man nicht findet, existiert evtl. gar nicht mehr. Der Weg ist jedenfalls wegen Steinschlag schon sehr lange nicht mehr begehbar. 

Die könnten ruhig mal ne aktuelle Karte drucken… 

Der (Ski-) Lift zur Alpe Lusia bringt uns bequem 350 Hm hoch. 

Oben zuerst mal ne (Ski-) Hütte, aber eher ein „Chalet“ mit Aussichtsterrasse. Aber natürlich geschlossen. Hier ist alles auf Skifahren eingestellt.

Oberhalb der Alpe Lusia, am Passo Lusia hat man mal wieder ne Topp Aussicht. Fast hätten wir das verpasst, denn der Stich hoch gehört eigentlich nicht zur Tour. 

Wieder was gelernt! Zusätzliche Höhenmeter lohnen sich. 

Auf einem Panoramaweg geht’s weiter. Hab ich schon erwähnt, dass ich Panoramawege liebe?

Ein ältlicher Italiener bietet sich an, ein Pärchen Bild von uns zu machen. 

Abzweig zum nächsten Zusatz- „Stich“. Alpe Boccha. Unsere Lektion „zusätzliche Höhenmeter bringen zusätzlichen Aussichts-Spaß“ bewahrheitet sich.

Zurück zur Tour, es geht schon bergab. 

Mein Blick auf das Höhenprofil: „was ist denn das für ein hässlicher Zacken?“

Das ist die nächste Möglichkeit durch zusätzliche Höhenmeter etwas schönes zu erleben. 

Hat sich heute schon 2x gelohnt. 

Das erste, das wir erleben, sind 170 total doofe Höhenmeter entweder im dunklen Wald oder mit Aussicht auf toten Wald. 

Dann ein altes Fort. Wir dachten schon unser Track ist falsch, weil es so lange gedauert hat. 

Und dann das:

Nichts los, keine Aussicht.

Unsere nächste Lektion: nicht alle zusätzlich eingebauten Abzweige führen zu Genuss.

Nach unserem morgentlichen Desaster mit dem gesperrten Weg beschließen wir die Passstraße nach Predazzo zu nehmen. Sie ist ein Teilstück des diesjährigen Giro d’Italia. Ich komme mir vor wie Pogacar. Wieder ist ein kleiner Fotostopp fällig.

Nach 10 km ziemlich schnell bergab auf der Passstraße, ca. 2 km vor Predazzo, rollt mein Rad irgendwie komisch. Es geht nicht mehr so steil bergab und ich habe das Gefühl, dass meine Bremsen nicht mehr aufgehen. Als wenn ich weiter brems. 

Hab ich aber nicht und ein Blick auf meinen Vorderreifen sagt mir „platt“. Sch… Ich hab doch Dichtmilch drin. Und dachte, damit kann ich keinen Platten mehr haben. 

Gerd darf endlich mal seine neue Luftpumpe ausprobieren, hat er sicher schon lange drauf gewartet, weist mich an „fahr schnell los, bevor der Reifen wieder platt ist“. 

Mit der „richtigen“ Pumpe pumpt Gerd bei unserer Unterkunft nochmal auf. 

Und was lerne ich daraus? Wenn ich zu schnell fahre (siehe Giro Bild!), hat die Dichtmilch keine Chance n Loch abzudichten. Aber wenn man anhält und langsam fährt kann sie ihre Aufgabe erfüllen.

Abend gerettet. Keine Fahrrad – Service – Einheit „jetzt kriegt Sabine doch n Schlauch rein“ nötig. 

Und wieder waren es über 43km und (ohne Lift!) über 1000 Hm.

Da schmecken Pizza und Wein.

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