Wer braucht einen 40l Kochtopf?

Letzter Tag 🙁

Heute Nachmittag haben wir eine Dhaufahrt in den Sonnenuntergang gebucht. Um 16 Uhr ist Abholzeit. Also haben wir fast den ganzen Tag Zeit zum Einsammeln letzter Eindrücke.

Nachdem uns der Souk in Mutrah zu touristisch war, beschließen wir mit dem Taxi – ja, inzwischen sind wir Profis! – nach Seeb zu fahren, 30km. Preis in der App gecheckt (Profis!), Otaxi gerufen, kommt natürlich gleich. Wenn wir das Taxi zum Abholen im Hotel bestellen würden, kriegen wir nur die Luxusklasse Taxi angeboten. Deshalb laufen wir bis zur Hauptstraße, rufen es von dort und zahlen „economy“. 

Während der Fahrt, es ist ca. 10 Uhr merken wir, dass die Geschäfte langsam aufräumen, vor der Tür kehren usw. Mist, wir haben ja Freitag und ab 11 Uhr ist hier Freitagsgebet und damit alles zu und Wochenende. 

Dass wir das vergessen konnten. Doch nicht so die Profis unterwegs hier. 

Hoffentlich haben wir trotzdem noch ne Chance überhaupt irgendwas zu sehen. Außer Souk und Fischmarkt steht nichts Sehenswertes im Reiseführer. 

Immerhin könnte man hier „fresh shoes“ kaufen 🙂 

Doch irgendwann sehen wir doch noch einen Eingang zum Souk, an dem sich was rührt. Nichts wie hin. 

Zuerst sind wir in der Haushaltswarenabteilung. 

Töpfe mit 40l Inhalt gibt’s hier für die große Familie. Und evtl Gästen, die vorbei kommen. 

Oder soll Gerd sich eine Dishdasha schneidern lassen? Habe mich nicht getraut zu fotografieren, aber in diesen Mini – Läden sitzt immer der Schneider, wenn kein Kunde da ist, an seiner Nähmaschine. 

Oder soll es eine Kumma (Kümma?) sein? Der Laden ist gleich nebenan. Auswahl wäre genug. 

Weiter geht’s zu Lebensmitteln. 

Als ich ein verschämtes Bild machen will, kommt der Fleischer raus. Statt zu schimpfen, gibt er mir zu verstehen: „Foto, Foto, please make photo!“ 

Bei Gewürzen, Reis etc. bleibe ich stehen und frage, was diese bunten Dinge sind. „Potatoes! Please make photo!“ und holt gleich noch seinen Kumpel aus dem Laden, damit er auch mit drauf ist. 

Sehr nette Jungs! Aber ich glaub eher, dass es Nudeln waren… 

Wie auf jedem Markt gibt es hier Obst und Gemüse, von deren Existenz ich noch nie gehört habe. Und die arabischen Namen selbst Google translater nicht versteht. 

Und Google lens so viele verschiedene Möglichkeiten angibt, dass wir vermuten, dass nicht nicht mal sie sich auskennt 

Auch männliche Dattelpalmsamen kann man hier kaufen (wir brauchen aber keine), falls man zu Hause nur weibliche Dattelpalmen hat und es so nie was wird mit dem Nachwuchs. 

Und Sirup gibt es hier für Mama, Papa, Oma, Opa, Kinder, Enkel und Urenkel. Und alle Gäste kriegen auch was ab. 

Mama Omani ist mit ihren 5 Kindern beim Einkaufen. 

So langsam wird es Zeit für’s Gebet. Die Marktstände werden aufgeräumt. Wir gehen weiter. Vielleicht ist am Fischmarkt auch noch n Rest „Aktivität“?  Nö, die schrubben gerade die Auslagen.

Es ist inzwischen kurz vor 12 und wir könnten einchecken. Was für den Hinflug am heimischen PC bombastisch gescheitert ist, funktioniert hier mit Handy und Omantel Mobilfunk in 5. Minuten. Einmal hingesehen und wir haben Bordkarten für beide Flüge (Muscat – Zürich – München). Geht doch! 

Auf einem Pickup stehen kleine Bananenbäume / – pflanzen für den Hausgarten. 

Sieht lustig aus und Gerd zückt seine Kamera. Nicht unbemerkt! Der Typ auf dem Wagen gestikuliert, dass wir kommen sollen. „Foto! Foto! Please make photo“ „oh thank you“, gibt uns ne Art Minze zum Probieren „is good for cooking“ und schenkt uns als Dank, dass wir seinen „Stand“ fotografiert haben, auch noch n Salat. Ablehnen unerwünscht und zwecklos. Nein, einen Hahn brauchen wir nicht… Nicht ernst gemeint, aber den kriegen wir nicht einfach eingepackt. 😉 

Also haben wir nun einen Salat im Rucksack und fliegen morgen nach Hause. Hm. Vielleicht kann das Chedi den ja brauchen. 

Unser Zimmer wurde in der Zwischenzeit wieder hergerichtet. Außer Betten machen heißt das im Chedi auch Kaffeetassen spülen und mit Löffel nach rechts (Mekka? 😉 ausgerichtet ins Regal. Auch die Seifenschale hat ihren Platz und gehört nicht direkt neben das Waschbecken (was ich persönlich praktischer fände…). Und die Zahnbürsten? Stiel nach rechts! Alle beide! Punkt!

Die Kabel, die wir im Ladegerät stecken lassen, werden sorgfältig aufgerollt, ebenso die Schnüre der Jalousetten. Alles muss seine Ordnung haben. Wir kichern jedes Mal, wenn wir wieder kommen und alles ist so ordentlich. 

Wenigstens akzeptieren sie, dass wir für 3 Tage keine neue Bettwäsche brauchen. Es gibt hierfür extra eine Karte, die man aufs Bett legt, wenn man keinen Bettwäsche – Wechsel möchte.

Wir machen auf unserer fast 3 -Tage alten Bettwäsche und inkl. der hauseigenen Stickerei „The Chedi“ noch ein Erinnerungselfie. 

Heute ist Fototemin im Longpool!

Der kleine 100m entfernte Punkt hinten links ist Gerd. Nur um mal die Größe einzuordnen. 

Ohne den heftigen Wind wäre das Wasser ganz glatt, heute ist die Oberfläche gekräuselt. 

Unter größtem Einsatz nimmt Gerd das Handy mit ins Wasser (1,40m tief) und macht Fotos von mir. 

Da Kaffee trinken noch sein muss gehen wir ca 15 Uhr zurück ins Zimmer, Abholzeit ist 16 Uhr. 

Wir haben uns gerade wieder umgezogen, da klingelt das Telefon, 15.20 Uhr, „your driver is already waiting for you in the lobby.“ Hä? „We’re coming“, packen ein paar Sachen „was brauchen wir denn da? Jacke? Sonnenbrille?“ „Schlüssel hast du?“ „Jaaa“ und hetzen raus. Direkt vor der Tür stellen wir fest, dass wir den Geldbeutel vergessen haben. „Sch…., ich hab den Schlüssel (die Karte) doch nicht“ Ausgerechnet! Also schnell runter, einen neuen Schlüssel organisieren, Geldbeutel greifen, wieder runter rennen…. Entspannt ist anders. 

Wir nehmen inzwischen an, die Dhaufahrt startet um 16 Uhr, wir müssen aber noch ca. 20 km quer durch Muscat und hatten gar nicht den ABHOL- sondern den Starttermin Dhau. 

Der Fahrer schaut uns auf: sie haben wegen des Sonnenuntergangs die Zeit um eine halbe Stunde vorverlegt. „because of summer /winter. In summer we start later, but now, it’s winter.“ Oh. Kam der dieses Jahr überraschend? Na gut. Jetzt sitzen wir ja im Minibus und der Fahrer heizt los. 

Zwischendurch macht das Handy des Fahrers furchtbare Geräusche. Er fummelt drauf rum, es hört nicht auf, ein grausamer Ton. 

Oh, da liegt ja noch n Handy neben ihm. Fummel, Fummel, immer noch dieser grausame Ton. 

Meine Tasche liegt auf meinem Schoß… Vibriert sie? Oh Gott, das ist MEIN Handy, das diese Töne macht? Wie peinlich…. 

Ich nehm es raus. Auf dem Display ist eine Katastrophen Warnmeldung. Oman hat wie Deutschland so was, um die Leute zu warnen. Ich drücke auf „ok“, ohne zu lesen, was da steht, nur damit es still ist. 

Es klappt 

O(h)man. 

Wir gehen davon aus „wohl ein Test sein“ 

Als wir am Hafen ankommen, steht die Dhau zwar schon da, aber erst ca ne halbe Stunde später fährt sie los. War diese Hektik dann nötig? 

An den Sehenswürdigkeiten von Muscat, dieses Mal von der Meerseite entlang. Leider ist es bewölkt. 

Vorbei am wohl teuersten Hotel der Stadt, dem Al Bustan Palace. 

Fischer legen Ihre Netze aus für den abendlichen Fang 

Der Wind ist heftig, eher ein Sturm, die Dhau macht der Ortelius Konkurrenz. Laufen (zum Klo z. B. ist schwierig / unmöglich), aber Gerd bleibt ganz cool 

Präsidenten – Palast, dieses Mal von der Meerseite 

Viele Forts der Portugiesen sind hier 

Der Weihrauch-Brenner, das Wahrzeichen von Muscat 

Und dann geht die Sonne unter und trotz Bewölkung zeigt sie sich kurz. 

Wir bitten unseren Fahrer, uns nicht direkt zum Hotel zu bringen, steigen vorher aus und gehen noch zum Inder. 

Unser letzter Urlaubstag ist zu Ende. 

Schade! 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert