Traumtour mit Hindernissen

Plateau bei der Taisten-Alm

Wettervorhersage für heute: kein Regen, viel Sonne. Unsere Radtour darf daher etwas länger ausfallen. Die „Drei Almen Runde“ von der Kronplatz-Seite kürzen wir um die Grente-Alm und damit um 600Hm. Über die Vordere Taisten-Alm geht es zur Hinteren Taisten-Alm hinunter und über das Antholzer Tal zurück nach Olang. Die 1400Hm sind machbar und die zwei Trail-Passagen (S2) sind kurz.

Noch schnell von den Kühen verabschieden und es kann losgehen.

Über Goste an der Nordflanke des Pustertals geht es 1000Hm am Stück bergauf zur Vorderen Taisten Alm mit tollen Ausblicken auf Olang und den Kronplatz.

Blick auf Welsberg im Pustertal
Blick auf Welsberg

Von der schönen Aussicht werden wir von Sabines Tacho abgelenkt: er präsentiert uns stolz eine Schnapszahl. Den Schnaps hat er nicht dabei 😒. Scheinbar ist Sabines Navi der Kilometerstand zu Kopf gestiegen. Kurze Zeit später ist ihm die Kunst des Navigierens und des Addierens von Höhenmetern komplett abhanden gekommen. Hindernis #1. Aber noch haben wir ja meinen Tacho, Wanderkarte, Handy mit Wanderkarte. Kein Grund zur Sorge.

Zwischenzeitlich wird der erste Trail fällig. Nach ein paar hundert Metern ist der Weg vom Besitzer mit einem Gatter versperrt – Hindernis #2. Wir müssen nun einen Umweg in Kauf nehmen.

Wir erreichen schließlich die Vordere Taisten-Alm und über einen steilen, steinigen Karrenweg ein wunderschönes Plateau.

Grauschaf ist genauso begeistert wie wir
Grauschaf ist genauso begeistert wie wir

Nachdem wir uns satt gesehen haben (hat eine Weile gedauert) fahren wir zur Hinteren Taisten-Alm ab. Brotzeit haben wir an der Hinteren Taisten-Alm geplant. Erst wollen wir den kleinen S2-Trail hinter uns bringen.

Taisten-Alm Plateau
Noch ganz entspannt…
Abfahrt zur Hinteren Taisten-Alm
… hier schon etwas unentspannt aber noch auf dem Rad…
Wanderweg zur Hinteren Taisten-Alm
… und jetzt gestresst!
Wanderweg zur Hinteren Taisten-Alm
Die Taisten-Alm ist nicht mehr weit

Der erste Teil des Trails ist von uns noch fahrbar. Eine sumpfige Passage zwingt uns abzusteigen. Wir holen uns nasse Füße. Der Weg wird steiler mit felsigen Absätzen und umgestürzten Bäumen. Eigentlich Tragepassagen, aber nicht mit den E-Bikes. Hindernis #3. Wir brauchen eine gefühlte Ewigkeit bis zur Alm.

Die Hintere Taisten-Alm
Endlich: Die Hintere Taisten-Alm

Von nun an geht es auf Forststraßen gemütlich ins Antholzer Tal – denken wir. Aber eine dritte Trail-Passage haben wir nicht auf dem Schirm. Diese ist für uns kaum schiebbar geschweige fahrbar. Sabines Knie schmerzen und und wir sind überrascht wie lang ein Kilometer sein kann. Hindernis #4.

Zu genervt um Fotos zu machen. Aber Grauschaf zuliebe gibt es eins mit einem Pilz.

Endlich die Forststraße in Sicht
Endlich die Forststraße in Sicht

Die Freude, den Wanderweg hinter uns zu haben währt nur kurz. An einer Weggabelung führt unser GPS-Track nach links. Ein Sackgassen-Schild lässt uns ins grübeln kommen und ein Blick auf die Karte zeigt uns, dass es sich auch hier um einen Wanderweg handelt. Nicht noch einmal! Der rechte Weg führt laut Karte als Forststraße ins Tal.

Inzwischen ist Sabines Handy mit der digitalen Wanderkarte leer. Hindernis #5. Uns bleibt noch die Papier-Karte.

Links oder rechts?
Links oder rechts?

Es geht nun problemlos bergab. Immer lauter werdende Geräusche von schweren Maschinen beachten wir nicht. Bis wir vor einem gigantischen Holzschlag stehen.

Die Forstarbeiter schicken uns nicht einfach zurück sondern überlegen wie sie uns hier vorbei bringen können. Aber es gibt keine Möglichkeit. Wir müssen zurück und eine andere Variante versuchen. Hindernis #6.

Wir strampeln sehr müde wieder bergauf. Die Bike-Akkus werden auch langsam leer. Wir erreichen den höchsten Punkt und lassen es bergab rollen. Nach einer Kurve stehen wir vor Hindernis #7 – ein weiterer monströser Holzschlag.

Hier haben die Arbeiter bereits die Sägen fallen gelassen. Mit Müh und Not kommen wir an den Maschinen und Stämmen vorbei.

Es ist spät, wir sind platt. Passieren darf jetzt nichts mehr. Aber wir sind ohne weitere Hindernisse ins Antholzer Tal und zurück nach Olang gekommen.

Morgen gibt es nur eine kleine Runde. Vielleicht haben wir ja Glück und das Wetter ist schlecht 😜. Nach 8 Stunden Radeln, Schieben, Tragen und gut 1600Hm dürfen wir uns das wünschen, oder?

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