In Kürze
236 km
Wetter: meist Sonne
Temperatur: Tag 25°
Regen: Schauer, Gewitter
Strecke: Flatruet – Lit km
Mücken (1-10): 2, zum ersten Mal midges statt normaler Mücken
Übernachtungsplatz 1-10: 10, Passhöhe Flatruet
Tierwelt: Rentier 1-4
Wir machen eine Wanderung von der Passhöhe aus zum Gaske Miesehkentjahke, Gerd dann weiter zum See Vueliejavrie
Es ist völlig karg hier. In diesen Breiten ist über 900m schon Hochgebirge und es gibt keine Bäume, keine Sträucher, sondern niedrige Mini – Blümchen, Blaubeeren (noch nicht reif) und Flechten.
Die Wucht der Schönheit der Landschaft können Bilder nicht zeigen, weil es das Ganze ist, was es ausmacht. Die Geräusche, die absolute Abgeschiedenheit, der Blick, der rundherum bis an den Horizont reicht, ohne Zeichen der Zivilisation, das 360° Panorama, das ein zweidimensionales Foto nicht rüber bringt.
Das erste Rentier haben wir auch gesehen.
Während ich hier am Gipfel sitze und Blog schreibe, ist Gerd noch runter zu den Seen gelaufen, die man auf den Fotos sieht.
Ich sitze gerade auf einem Stein. Die Mücken sind außer sich, denn ich habe lange Kleidung an.
Außerdem Hut mit Netz, eingeschmierte Knöchel und Hände.
Noch haben wir der Population anscheinend keinen Schaden zugefügt… Oder es ist die Rache der Verwandtschaft…
Gerd holt mich wieder ab, in der Ferne grummelt es, aus der Ferne wird Nähe, es donnert und schüttet noch bevor wir überlegen können, ob wir nun Regenjacken anziehen müssen. Gerds Kamera ist heute wahrscheinlich am schnellsten gesichert gewesen, um sie nicht noch einmal, wie in Schottland, absaufen zu lassen. Leider haben wir keine Regenhose dabei und auf den letzten 2 km sind wir zwar schnell unterwegs, aber noch schneller haben wir nasse Füße, weil das Wasser von der nassen Hose in die Schuhe usw. läuft. Macht nichts, wir hängen unsere nassen Sachen in der Dusche auf und fahren weiter. Dieses Mal wirklich Richtung Östersund.
Auf der Strecke Rentier Nr. 2,3 und 4. Alle einzeln. Komisch, wo war denn deren Herde?
Nach Östersund fangen wir an mit der App park4night einen Stellplatz zu suchen und finden den Traumplatz in der Nähe von Lit: am See (eigentlich eine Verdickung des Flusses Indalsälven), Enten quaken im Wasser, Vögel zwischen, sonst absolute Stille. Beim herfahren stand vor ca 400 m ein Wohnmobil, sonst haben wir keine „Nachbarn“.
Mit Mückennetz, Bier und Buch geht’s mir ziemlich gut.
