Ein bisschen Kungsleden im Abisko Nationalpark

5.7. Leider hat es heute Nacht geregnet und als wir aufstehen, ist es bewölkt, aber wenigstens trocken.
Wir stehen kurz vor dem Abisko Nationalpark und wollen wandern. Naja, gestern wäre der schönere Tag dafür gewesen. Aber das „Leid“ teilen wir mit vielen, die sich, wie wir, trotzdem auf den Weg machen.

Auch viele mit richtig großen Rucksäcken sind dabei. Hier beginnt Schwedens bekanntester Weitwanderweg, 430 km lang, der Kungsleden, Königsweg.

Im Turistburo sagt Lo, alle der vorgeschlagenen Wege sind empfehlenswert. Aha. Und welchen wollen wir dann nehmen? Wir entscheiden uns für eine Rundtour.

Kurz nach dem Start gehen wir unter der Straße durch eine bemalte Unterführung. In dem Moment startet plötzlich Musik, ein samisches Lied. Klasse, ich muss zu Hause mal bei Spotify nach samischer Musik schauen .

Dann geht’s am Fluss entlang, immer ein Rauschen im Ohr.

Wir hatten gehofft, dass wir aus der Waldzone raus in offene Landschaft laufen, tun es aber nicht. Am oberen Ende unserer Rundtour gehen wir ein Stück weiter auf dem Kungsleden, bis es anfängt zu regnen. Na toll. Der folgende Rückweg war fast schöner als der Hinweg. Man hat öfter den von mir geliebten Weitblick. Viele Vögel zwitschern uns auf dem Weg zu.

Über Holzbohlen, alles top gepflegt geht’s zurück zum Parkplatz.


Dort kommen wir gleichzeitig mit denen an, die heute früh auch mit uns los gelaufen sind. Als wir gegessen haben, machen wir uns wieder bereit zum loslaufen. Sie fragen uns, ob wir jetzt nochmal los wollen?! „ja, zum Canyon“ „oh, das haben wir heute gemacht, das ist eine richtige Tour“ „ok“…
Also los zum Canyon, zu dem Lo aus dem Turistburo meinte, das müssen wir auf jeden Fall sehen.
Ok, war halt n Canyon. Viel Wasser, laut, fließt schnell bergab. Schön, aber wir sind Kanada – verwöhnt…

Und weil es immer noch nicht reicht, folgen wir den Schildern zum Sami-Dorf. Das hat mir richtig gut gefallen.
Wie sie gewohnt haben, eine fiese Fuchsfalle, die Art, ihre Häuser zu bauen. Super!

Die Fuchsfalle funktioniert so: oben Köder = Fleisch ran, Fuchs klettert auf dem Teil hoch, es klappt zusammen, Fuchs verheddert sich mit den Beinen, ist gefangen. Furchtbar!

Dann ist aber genug gewandert für heute!

Die Wettervorhersage für morgen ist besser als die heutige, also bleiben wir noch eine Nacht vor den Toren des Abisko NP auf dem gleichen Stellplatz wie gestern. Die anderen potentiellen Plätze, an denen wir vorbei gekommen sind, waren schon heute Nachmittag mit mehreren Womos belegt. Das mögen wir nicht.

Als wir bei unserm von gestern ankommen, sind wir die einzigen. Mal sehen, ob wir noch Gesellschaft kriegen.

Update zur Mückenlage:
Hier sind, wenn es nicht gerade windig ist, viele Mücken. Wir haben gelernt, dass wir den Mcrent Mückengittern nicht trauen dürfen und sind nicht mehr so naiv wie am ersten Abend „ach die drücken sich die Nase an unseren Gittern platt. Wie gut, dass sie nicht rein kommen.
Sie FINDEN einen Weg und zwar, wie Gerds Vermutung war, am Rand.
Also hat er eine Bastelstunde eingelegt und vorgestern an unserem einsamen See Mückenklötze aus Pappe und Panzertape gebaut, um die Gitter näher an den Rand zu pressen.

Bild basteln

Wir haben den Eindruck, dass es hilft und haben momentan im Womo keine Mückenplage. Natürlich nutzen immer mal eine oder zwei ihre Chance mit uns rein zu gehen, das ist einfacher als sich selber einen Weg suchen zu müssen. Aber die meisten überleben das nicht. Leider hat es sich in der Mückenwelt noch nicht rum gesprochen, sonst würden sie es nicht immer wieder versuchen.
Aber letzte Nacht hatten wir keine einzige im Womo. Da bin ich mir sicher, weil sie sich nicht immer schnell „vorstellen“.

Draußen schmieren wir uns mit „Bushman“ (DEET) ein. Das hilft auch gut. Und wenn’s ganz schlimm wird: Hut mit Netz.
Damit haben wir heute auch viele Wanderer gesehen. Auch ich hatte meins im Rucksack, habe es aber nicht gebraucht. Sehr gut!

Nun hoffen wir auf besseres Wetter morgen. Und wenn nicht, starten wir nach Norwegen durch. Auch keine schlechte Alternative.


Strecke49 km, nur vom heutigen Stellplatz zum Parkeingang und wieder zurück.
Wetternachts hat es geregnet, morgens wolkig, aber trocken. Tagsüber immer wieder zwischendurch kurze Schauer, nicht lang und nicht tragisch. Aber genug für Regenjacke, Rucksackregenschutz drauf, Regenjacke runter usw.
Temperaturmorgens im Womo 14°C, draußen 11°C. Den ganzen Tag nicht wärmer.
Mücken 1-10Sie sind da (3), aber nerven nicht.
Übernachtungwie gestern
TiereVögel, unfotografierbar, nur hörbar. Ätsch!

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