Esterbergalm

Gott sei Dank! Beim Aufstehen ist es trocken. Gerd kauft beim Raiffeisenmarkt Semmeln (zu Fuß 10 Min.), in Wallgau gibt es keinen Supermarkt.
Nach den üblichen Vorbereitungen („Brustgurt zeigt keinen Puls an“, „meine Uhr hat plötzlich keinen Track geladen?“) kommen wir um halb zehn von hier los und nehmen Kurs auf die Esterbergalm.
Da waren wir vor 12 Jahren das letzte Mal und haben keine guten Erinnerungen: Es war heiß und Gerd hat an einem Bach beim „kaltes Wasser ins Gesicht schütten“ seinen Ehering verloren. Wir waren gerade acht Wochen verheiratet. Und am Montag nach dem Wochenende hat Gerds Herz gesagt, dass ihm das alles zu viel war….

Dass die Tour so schön war, hatten wir die Tour gar nicht in Erinnerung. Aber wahrscheinlich, weil wir danach andere Sorgen hatten und keine Muße über die Tour nachzudenken.

lso war heute Wiedergutmachung angesagt.
Eine Hitzeschlacht wie vor 12 Jahren wurde es nicht. Zwar wärmer als gestern, aber drei Schichten Klamotten übereinander, Mütze, Handschuhe, Winterradelhose mit Windstopper. Aber: Immerhin hatten wir die Regenjacke dabei und sie ist im Rucksack geblieben.

Manchmal kam die Sonne raus, so dass ich darüber nachgedacht habe, die Sonnenbrillengläser zu den richtigen dunklen Gläsern zu wechseln. Wow.

Bei der Auffahrt zur Esterbergalm ging ein Abzweig zur Finzbachklamm. Wir haben gerade überlegt, ob wir einen Abstecher machen, als ein paar Leute daher kamen, sahen, dass wir unentschlossen waren und meinten, das sei super beeindruckend und total lohnenswert. Also nichts wie hin. Ok, die Leute waren wohl nicht verwöhnt von Kanadas Wasserfällen und Schluchten. Aber es geht trotzdem ganz schön tief runter…

Immer höher und höher kamen wir und freuten uns über die schöne Gegend. Ständig mussten wir anhalten und Fotos machen.

Leider kam auch der Ostwind wieder auf und oben angekommen suchten wir ne Weile nach einem windgeschützten Plätzchen für unsere Brotzeit. Mit Blick auf die Esterbergalm und einen See, der nur dank der vielen Regenfälle dort ist, waren wir glücklich und zufrieden.

Sogar ein Selfie mit Gorillapod kam dabei raus 🙂 Timer 10 Sek. eingestellt, vergessen zurückzustellen…. das nächste Sportfoto – Gerd bei einer Abfahrt – ist leider nichts geworden…

Die Abfahrt war – wie erwartet – sausteil. Ein Lob auf die tollen Bremsen, ohne die ich sicher Krämpfe gekriegt hätte.
In Garmisch dann an der Skisprungschanze vorbei und statt wie beim letzten Mal dort wieder hoch und irgendwie oben rum zurück, haben wir dieses Mal den Radweg genommen.

Gegenwind – der Ostwind, der inzwischen aufgefrischt hat, hat uns auch wieder gefunden, gefühlt geht es ständig schleimig bergauf. Kurze Abfahrten, dann wieder hochschleimend.
Kurzer Abstecher nach Krün und dort n Kuchen für Gerd gekauft.

Zurück nach Wallgau und schnell unter die Dusche. Leider ist die Sonne wieder hinter Wolken verschwunden und wir können zwar auf unserem Westbalkon Kaffee trinken, müssen dann aber bald flüchten in die warme Stube.

Die Hühner, die hier am Hof picken, entpuppen sich leider als noch nicht Eier legende Teenies. Aber immerhin werden wir unser Frühstück morgen mit Saft und Obst fürs Müsli aufpeppen.

Fazit: 39km, 833Hm, Hunger! 12°-24°C; Gulasch aus der Dose, Nudeln.

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