Zurück auf Los

Heute geht es zurück nach Muskat. Wir müssen zurück auf Los. Ich mag Monopoly nicht! Aber die Zeit für die Klippen von Ras Al Jinz muss drin sein. Eine gute Entscheidung. Nur wenige Kilometer von unserer Unterkunft gelangen wir an einen riesigen Traumsstrand umgeben von fantastischen Klippen. Menschmassen, Liegestühle, Sonnenschirme? Von wegen! Nicht einmal Spuren von Menschen im Sand – nur die von Schildkröten, die nachts hier ihre Eier ablegen.

Die Eiablage kann nachts von Aussichtsplattformen aus beobachtet werden. Wir können so lange nicht warten und müssen uns viel zu früh von diesem schönen Flecken trennen. Um 3 Uhr müssen wir in Muskat unser Auto abgeben. 

Inzwischen regnet es – macht den Abschied leichter. 

Wir passieren die Stadt Sur. Sabine ruft „Guck mal da“. Am Strand klauben Fischer ihren Fang aus den Netzen – ein reges Treiben. Wusch, schon sind wir vorbei. Mist. Umkehren? Nö, keine Zeit. Einen Kilometer weiter, Sabine: „Sollen wir nicht doch umkehren?“.

Und wieder eine gute Entscheidung. Ein paar verschämte Fotos von weitem. Ich gehe zu einem Boot und frage ob ich die Fischer fotografieren darf. Die Antwort ist nicht „no, no Foto“ sondern sowas wie „klar, warum nicht“.

Jetzt aber los. Muskat wartet. Der Tag hat uns schon viel mehr als erwartet geboten. Wir kommen gut voran, die Autobahn ist so gut wie autofrei.

90km vor Muskat knurrt unser Magen. Sabine nimmt die nächste Ausfahrt. In einer kleinen Ortschaft suchen wir ein Café. Aber das Dorf ist selbst für ein kleines Café zu klein. Einziges Lebenszeichen: ein Omani, der uns freundlich grüßt. Dorf zu Ende, Schotterpiste beginnt. Wir drehen um. Der Omani ist immer noch unterwegs, grüßt und macht die internationale Geste für essen. Vollbremsung! Rückwärtsgang! Vollbremsung!

Statt einem Restaurant-Tipp zu bekommen werden wir in sein Haus eingeladen. Er zeigt uns den Waschraum – jeder Omani wäscht sich vor dem Essen die Hände. Dann wird das Standardprogramm aufgetischt: Datteln, Wasser, omanischer Kaffee. Nach und nach trudeln weitere Männer ein, begrüßen uns wie alte Freunde und geben mitgebrachte Schüsseln dem Gastgeber. Wir bekommen Reis mit scharfer Soße und zwei kleine Fische. Sie, die Fische, schauen uns an, mir kommen sie bekannt vor: es sind die, die wir vor zwei Stunden bei den Fischerbooten fotografiert haben. Sie schmecken sehr gut. Ein Gast gibt uns noch Stücke von einem größeren Fisch. Abgerundet wird unser Mahl mit Kuchen und Omani Coffee.

Die Omani sind sehr interessiert, woher wir kommen, und wie uns Oman gefällt. Unsere Begeisterung für ihr Land löst beifälliges Gemurmel und Kopfnicken aus. Sie sind stolz auf ihr Land. Sie machen Fotos von sich und uns. Wir machen es ihnen nach.

Leider müssen wir weiter. Das Essen bezahlen? Dies wird entrüstet abgelehnt. Wir sind Ihre Gäste. Wir suchen unserer Schuhe zwischen den Omani-Schuhen heraus und machen uns auf nach Muskat – diesmal mit Zeitdruck.Stau in Muskat, tanken, Auto entmüllen – pünktlich um drei geben wir unser Auto ab.

Ein Fahrer wartet bereits um uns in unser Hotel „The Chedi“ zu bringen. Luxus pur, nicht unsere Welt.

Schickimicki wollen wir nicht auch noch zum Essen haben. Wir gehen aus und gönnen uns wieder Streetfood.

Ein ereignisreicher Tag. Müde fallen wir in unsere Luxusbetten.

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